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Imponierverhalten – Stärke & Selbstsicherheit demonstrieren

Das Imponierverhalten des Hundes demonstriert grundsätzlich seine eigene Selbstsicherheit und Stärke. Es gehört mit zu den agonistischen Verhaltensweisen, beinhaltet eine ungerichtete Drohung und demonstriert ebenfalls eine Bereitschaft zur Auseinandersetzung gegenüber konkurrierenden Geschlechtsgenossen, dient aber eher der Vermeidung einer körperlichen Auseinandersetzung. Dabei ist also dennoch Vorsicht geboten, wenn zum Beispiel zwei Hunde aufeinandertreffen, die beide sehr selbstsicher auftreten.

Typische Körpersignale beim Imponierverhalten können sein:

  • durchgedrückte Beine
  • sehr steifer Gang
  • hohe Körperanspannung
  • erhobener, meist abgewandter Kopf oder Blick am Gegenüber vorbei
  • gesträubte Haare
  • Rutenansatz und Rute nach oben
  • Ohren nach vorne
  • kurze Maulspalte
  • evtl. Knurren oder Fauchen

Verhaltensweisen können sein:

  • Pfote oder Kopf auf den Rücken legen
  • T-Stellung (bewusstes Weg versperren)
  • Queraufreiten
  • Abdrängeln
  • Halsdarbieten
  • Demonstrieren (gegenseitiges steifes Umrunden mit Beriechen von Schnauze, Genital- und Analbereich)
  • Imponierschieben (Gegenüber wird wortwörtlich weggeschoben)
  • Imponiertragen (eine Beute wird demonstrativ präsentiert/getragen)
  • Imponierscharren. evtl. mit Setzen von Urinmarkierungen vorher

Du erkennst, dass der Hund dabei seinen Körper optisch vergrößert. Nicht alle diese Körpersignale und Verhaltensweisen werden beim Imponierverhalten auf und Abweichungen sind immer möglich.

Achtung:
Mit dem Wort Imponierverhalten pappen wir unseren Hunden schnell mal einen eher negativen Stempel auf. Das sorgt leider häufig dafür, dass wir die tatsächlichen Ursachen für das Verhalten außer Acht lassen oder meinen, in der Erziehung mal „durchgreifen“ zu müssen. Das hilft unseren Hunden nicht, mit diesen Situationen entspannter umgehen zu können.

Also – bitte kein Schubladendenken:
Auch beim Imponierverhalten, welches eigentlich ein Label für bestimmte Signale und Verhaltensweisen ist (es soll Körper und Verhalten in einem Wort erfassen), sehen wir Signale und Verhaltensweisen am Hund, die natürlich auch in anderen Situationen auftreten, wie zum Beispiel der hohe Muskeltonus, wenig oder fehlende seitliche Bewegungen oder Stressanzeichen – warum sollte ein selbstsicherer Hund gestresst sein? Wenn wir sagen, der Hund zeigt Imponierverhalten, haben wir schnell viel Interpretation mit drin und beachten die Feinheiten nicht mehr. Wir lassen völlig außer Acht, was ansonsten noch im Hund vorgehen könnte, aus welchem Grund er dieses Verhalten zeigt, welche Emotion ihn dazu veranlasst, was die Konsequenz des Verhaltens sein könnte und was wir machen können, um das Verhalten zu verändern.

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